Wie erst in den vergangenen Tagen bekannt wurde, starb die ukrainische Journalistin Victoria Roshchyna, als sie am 19. September aus der südrussischen Stadt Taganrog für einen Gefangenenaustausch in die Hauptstadt Moskau überführt wurde. Die russische Regierung hat bisher keine Informationen über ihren Fall veröffentlicht. Vor einigen Tagen gab die ukrainische Regierung ihren Tod bekannt.
Am 10. Oktober meldete der ukrainische Regierungssprecher Petro Jazenko den Tod der ukrainischen Investigativjournalistin Viktoria Roshchyna. Die Reporterin war am 3. August 2023 während einer Reportage in der Ostukraine verschwunden. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte ihre Festnahme im Mai 2024.
Roshchyna, 27, war eine freiberufliche Journalistin, die für ukrainische Medien arbeitete. Sie soll in einem russischen Gefängnis oder bei der Überfahrt nach Moskau verstorben sein. Die Umstände ihres Todes sind unbekannt. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft erklärte, ihr Tod werde als „Kriegsverbrechen und Mord“ untersucht.
In einer Erklärung vom 11. Oktober schrieb die International Federation of Journalists (IFJ): „Die IJF hat zusammen mit ihren Mitgliedsorganisationen unermüdlich für Roshchynas Freilassung und die Freilassung aller ukrainischen Journalisten in russischer Gefangenschaft gekämpft. Roshchynas Tod ist eine Tragödie. Wir fordern die Behörden auf, Roshchynas Tod unabhängig zu untersuchen und klare und transparente Erklärungen abzugeben.“
Roshchyna ist due 13. Journalistin, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine seit dem 24. Februar 2022 ums Leben kam. Seither werden 19 Journalisten von Russland festgehalten. Russland weigert sich, Informationen über die Inhaftierung einiger dieser Journalisten herauszugeben, schreibt „Reporter ohne Grenzen“.
Auch in der Ukraine mehreren sich die Vorfälle der Einschüchterung gegen Medienarbeiter und Angriffen auf die Meinungsfreiheit. Eine Entwicklung, die der ÖJC mit Sorge verfolgt und entschieden dagegen auftritt.
Text: Dieter Reinisch