ÖJC trauert um Fritz Edlinger

ÖJC trauert um Fritz Edlinger

Fritz Edlinger ist tot. Der Journalist, langjähriges ÖJC-Mitglied und Kooperationspartner, starb im Zuge eines dringend notwendig gewordenen medizinischen Eingriffs in Wien. Noch am Tag zuvor arbeitete er in der Redaktion der von ihm geleiteten Zeitschrift „International“. Die Art seines Ablebens spiegelt sein Leben wider: Buchstäblich bis zum letzten Atemzug engagierte er sich für den Frieden in der Welt und insbesondere für den Nahen Osten.

Geboren 1948, trat Edlinger früh der Sozialistischen Partei Österreichs bei, der er zeitlebens die Treue hielt, auch wenn sich seine Partei – wie er oftmals betonte – von ihren Grundsätzen über die Jahrzehnte immer weiter entfernte. Die Tugenden von Alt-Bundeskanzler Bruno Kreisky, der innenpolitische Sozialpolitik mit außenpolitischer Solidarität verband, machte sich Fritz Edlinger zur Lebensaufgabe.

Er verstand Österreich als geopolitische Brücke zwischen dem transatlantischen Westen und dem Globalen Süden, mit besonderem Augenmerk auf die arabische Welt. Dafür kämpfte er in seiner Partei, dafür schrieb er sich in der Zeitschrift „International“ die Finger wund und dafür fungierte er als Herausgeber einer fast unüberschaubaren Anzahl von Büchern.

Als Generalsekretär der „Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen“ (mit der auch der ÖJC immer wieder in den Nahen Osten reisen durfte) füllte er jene Leerstellen, die die österreichische Diplomatie seit dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union mehr und mehr hinterlässt. In den letzten Monaten war Edlinger häufig auf Kongressen zum Nahen Osten oder auf Kundgebungen gegen die Politik Israels zu sehen. Anfang September 2024 stellte er seine jahrzehntelange außenpolitische Erfahrung als Podiumsdiskutant auf einem Palästina-Solidaritätskongress in Wien-Favoriten zur Verfügung.

Sein Tod hinterlässt gerade in der heutigen Zeit eine enorme Lücke. Sein politisches und schriftliches Vermächtnis wird uns Hinterbliebenen indes noch lange als Grundlage für den weiteren Kampf um Frieden dienen und Mut machen, ihn so konsequent zu führen, wie es Fritz Edlinger getan hat.

Text: Christian Stöger (ÖJC)
Hannes Hofbauer und Stefan Kraft (Promedia Verlag)