Bei den seit Wochen anhaltenden Protesten gegen die Regierung in Bangladesh sind laut der International Federation of Journalists (IFJ) bereits mehrere Journalisten in Ausübung ihrer Tätigkeit ums Leben gekommen.
Auf 174 Tote beläuft sich die offizielle Opferzahl in Bangladesch, nachdem die Sicherheitskräfte den Befehl erhalten hatten, auf Personen zu schießen, die eine verhängte Ausgangssperre nicht befolgten. Viele Verletzte sind in den Krankenhäusern, darunter auch Aktivisten der Anfang Juli begonnenen Studentenproteste gegen ein als überholt und unfair geltendes Quotensystem für staatliche Jobs.
Unter den Opfern sind auch Journalisten, wie die International Federation of Journalists (IFJ) und die britische National Union of Journalists (NUJ) berichten. Am 18. Juli wurde Mehedi Hasan, Journalist der Dhaka Times, durch Schüsse getötet, während er über Zusammenstöße zwischen Polizei und Studierenden im südlichen Stadtteil Jatra Bari in Dhaka berichtete. Hasan war Mitglied des Journalistenverbands Bangladesh Manobadhikar Sangbadik Forum (BMSF).
Am selben Tag wurde auch das Gebäude von Bangladesh Television (BTV) von Protestierenden in Brand gesetzt, als sich darin Journalisten befanden: „BMSF verurteilt aufs Schärfste den Angriff auf die Journalisten von Shomoy TV während der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit im Shahbagh-Gebiet“, hieß es in einer Aussendung des Journalistenverbandes.
Die International Federation of Journalists fordert die Behörden zum Handeln auf: „Wir bedauern den Mord an dem Journalisten Mehedi Hasan und fordern eine umgehende und gründlich Untersuchung. Die Berichterstattung über die Protestbewegung ist essenziell und die Behörden müssen die Sicherheit von Medienmitarbeitern gewährleisten.“ Diesen Forderungen schließt sich der ÖJC vollinhaltlich an.