Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) schließt sich der von der IG-Autoren initiierten Zurückweisung des palästinensischen Boykottaufrufes gegen Verlage, Agenturen, Festivals und Publikationen in Israel an. Dieser Boykottaufruf stellt eine massive Bedrohung der Presse- und Meinungsfreiheit dar, die wir in keinster Weise gut heißen. „Der ÖJC setzt sich immer und überall für die Wahrung der Pressefreiheit ein und unternimmt alles, Journalistinnen und Journalisten zu helfen, die in ihrer Arbeit durch wirtschaftliche, politische oder anderwärtige Maßnahmen eingeschränkt werden“, so ÖJC-Präsident Christian Stöger.
Ausgehend vom palästinensischen Literaturfest (PalFest) haben Schriftsteller, Verleger, Mitarbeiter von Literaturfestivals und andere im Buchwesen Beschäftigte zum Boykott ihrer Kolleginnen und Kollegen sowie deren Einrichtungen in Israel aufgerufen. Es geht ihnen um den „größten kulturellen Boykott Israels in der Geschichte“. Boykottiert werden sollen u.a. „Verlage, Agenturen, Festivals und Publikationen“. Der Kultur des Landes wird ein „maßgebliches“ Verschulden an der „Vertreibung, ethnischen Säuberung und Apartheit“ attestiert.
Es ist Fakt, dass gerade in Israel zahlreiche Journalistinnen und Journalisten NICHT mit der Vorgangsweise der Regierung einverstanden sind. Daher ist es nicht hinzunehmen, dass mit diesem Boykottaufruf den Medien und kulturellen Einrichtungen in ganz Israel unterstellt wird, mit der Politik ihres Landes einverstanden zu sein und diese zu unterstützen. Sehr oft ist das Gegenteil der Fall. Denn noch gibt es auch in Israel Meinungs- und Pressefreiheit. Proteste gegen Terror, Krieg und Zerstörung können nur an eine Politik adressiert sein, von der sie ausgehen und die sie betreibt, nicht aber an Medien und Kulturschaffende.