Es wird für die ältere Generation zusehends schwieriger, die Bankgeschäfte ohne elektronische Hilfsmittel zu erledigen. AGE-Preisträgerin 2023 in der Kategorie Gesellschaft, Silvia Merschitsch, sprach beim JPur Fixe am 2.4.2024 in der ÖJC-Presselounge mit Vizepräsident Ing. Norbert Welzl über die digitalen Veränderungen in der Bankenwelt. Und dass „Pensionisten nicht auf der langen Bank sein sollten.“
Abnehmende körperliche Fähigkeiten, reduzierte Filialstrukturen, zunehmende Digitalisierung, Onlinebetrugsversuche und künstliche Intelligenz stellt die Besorgung der Finanzgeschäfte vor allem für ältere Menschen vor große Herausforderungen. Silvia Merschitsch hat das in ihrer Diplomarbeit kritisch betrachtet.
Interessierte ÖJC-Mitglieder verfolgten die eindrucksvollen Ausführungen der Bankexpertin, einerseits über den Alltag, andererseits über die Sonderfälle bei Bankgeschäften. Insbesondere wieß sie mit Vehemenz darauf hin, dass bei Paaren mit nur einem Konto es im Anlassfall oft zu massiven Problemen kommt, wenn der alleinige Kontoinhaber nicht mehr handlungsfähig wird oder gar verstirbt.
„Hier sollten auf alle Fälle bereits davor Vorkehrungen getroffen werden, denn bei einem Todesfall kommt für die Hinterbliebenen noch die aufwändige Aufgabe hinzu, die laufenden Zahlungen von neuen Konten abzuwickeln“, so Merschitsch.
Aus heutiger Sicht sei noch nicht abzusehen, wie sich das Bankgeschäft noch mehr in den Onlinebereich verlagern wird – mit einem extrem ausgedünnten Filialnetz mit Mitarbeitern, die noch persönlich zur Verfügung stehen. Hier wäre auch der Gesetzgeber gefordert Regelungen zu finden, um den Zugang zu alltäglichen Finanzprodukten für alle Generationen barriere- und diskriminierungsfrei zu gestalten.
Ein spannender Ausflug in die Finanzwelt, die durch die Bank bei den Anwesenden ÖJC-Mitgliedern auf Interesse gestoßen ist.
Text und Foto: Norbert Welzl