ABSAGE der ÖJC-Pressereise in die Türkei

ABSAGE der ÖJC-Pressereise in die Türkei

Anlass ist die Ablehnung von vier ÖJC-Mitgliedern, die sich für die Pressereise in die Republik Turkiye von 8.-10.9.2024 angemeldet haben. Die türkische Botschaft in Wien schrieb dazu: „… wäre es wünschenswert, die folgenden Teilnehmer durch andere Namen zu ersetzen“. Weiters wird mitgeteilt, dass „.. die aktuelle Teilnehmerliste in der vorliegenden Form von der Generaldirektion nicht akzeptiert werden würde.“

Weiters weist der ÖJC auch den Versuch der türkischen Botschaft zurück, eine Auswahl von Medien, die der türkischen Seite „genehm“ sind, zu verlangen. Denn es heißt wörtlich: „Die Generaldirektion für Kommunikation legt großen Wert auf diese Pressereise und erwartet eine qualitativ hochwertige Berichterstattung über die Erlebnisse und Erkenntnisse während der Termine in der Türkei. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass insbesondere Journalisten, die für österreichische Mainstream-Medien (wie z.B. Die Presse, Der Standard, Kurier, Kronen Zeitung, Profil, News, ORF, Servus TV, ATV etc.) auf Deutsch berichten, an dieser Reise teilnehmen. Zudem ist es essenziell, dass nicht nur lokale, sondern auch bundesweite Medien angemessen vertreten sind.“

So dreist nicht genehme Journalisten auszuwählen und auch noch Art und Weise des Mediums und der Berichterstattung vorzuschreiben, entlarvt den Zustand der Medien und der „freien“ Berichterstattung in der heutigen Türkei. Aus all diesen Gründen sah sich der Vorstand des ÖJC daher veranlasst, diese mit der türkischen Botschaft lange geplante Pressereise abzusagen. Der ÖJC weist jede politische Einflussnahme auf Auswahl und Inhalte seiner Themensetzung sowie seiner Pressereisen auf das Entschiedenste zurück – und setzt sich vehement für die Achtung der Pressefreiheit ein.

ÖJC-Präsident Christian Stöger erklärt: „Der ÖJC ist ein unabhängiger Verein. Unabhängig von jeder Einflussnahme seitens der Politik und Wirtschaft, sei es aus dem In- oder dem Ausland. Die Ansinnen der türkischen Botschaft werten wir als unzulässige Einflussnahme und als Angriff auf die Pressefreiheit. Sie sind daher ganz klar abzulehnen.“

27.08.2024:
Die türkische Botschaft reagiert mit einer OTS

→ Der ÖJC weist die Anschuldigungen der türkischen Botschaft via OTS zurück: 

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) weist die Behauptung, die geplante „Pressetour zu einer touristischen Veranstaltung für einige Mitglieder umzugestalten“, wie dies die türkische Botschaft in ihrer Aussendung behauptet, entschieden zurück. Diese Darstellung entspricht in keinster Weise der Wahrheit. Der ÖJC hat die geplante Türkei-Pressereise abgesagt, weil die türkische Botschaft die Teilnahme von vier Personen abgelehnt hat.

Bei der fraglichen vier Reiseteilnehmern handelt es sich durchwegs um verdiente Mitglieder des Österreichischen Journalisten Clubs und – darauf legt der ÖJC großen Wert – aktive Journalisten. Es war keineswegs die Voraussetzung der Teilnahme an dieser Reise, nur für österreichische Medien zu berichten. Der ÖJC ist eine unabhängige Organisation mit nationalen und internationalen Mitgliedern. Für uns ist die Berichterstattung über solche Reisen ausschlagegebend, und nicht der Familienstand. Der ist Privatsache. Im konkreten Fall handelt es sich um ein Paar (mit unterschiedlichen Namen), von dem jeder Partner für jeweils andere bulgarische Medien arbeitet. Die beiden anderen abgelehnten Teilnehmer sind Reise- bzw. Journalisten mit dem Fachbereich Kommunikation (daher auch das in Istanbul geplante Rundtischgespräch zum Thema „Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei“).

Der ÖJC möchte betonen, dass seine Pressereisen immer mit deutlichen journalistischen Schwerpunkten (in diesem Fall die Themen „Pressefreiheit“ und „E-Auto-Produktion TOGG“) ausgerichtet werden und keineswegs touristischen Charakter haben. Das haben in der Vergangenheit immer wieder sehr professionell durchgeführte ÖJC-Pressereisen mit entsprechendem Medien-Echo wie zuletzt etwa in den Vereinigten Arabischen Emiraten, oder zuvor in Japan und Taiwan, unter Beweis gestellt.

 

Links zur Medien-Berichterstattung vom 26.07.2024 über die Absage:

ORF
Der Standard
NEWS
Salzburger Nachrichten
Vereinigung der Europajournalisten AEJ Gruppe Österreich